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Fotografie Grundlagen + scharfe Langzeitbelichtung- & Landschaftsaufnahmen

    Bessere Qualität: https://www.flickr.com/photos/aaron_kreis/13591624245/
    Bessere Qualität: https://www.flickr.com/photos/aaron_kreis/35959541982/

    Um gestochen scharfe Langzeitbelichtungsaufnahmen zu erstellen, muss man einige Grundbegriffe in der Fotografie kennen und seine Kamera entsprechend einstellen bzw. konfigurieren. Ich erkläre erst einmal die Begriffe ganz oberflächlich und gehe später auf die Wechselwirkung der Begriffe ein z.B. welchen Einfluss hat der ISO-Wert auf die Belichtungszeit etc.
    Wer Bilder wie oben abgebildet selber erstellen möchte, sollte die folgenden Grundbegriffe und deren Abhängigkeiten zueinander kennen.

    Grundbegriffe in der Fotografie:

    • Brennweite
    • Blende
    • Lichtstarkes Objektiv
    • Tiefenschärfe
    • Belichtungszeit
    • ISO
    • Hyperfokale Distanz
    • Kamerafilter

    Brennweite

    Weitwinkel-Objektiv mit der Brennweite 16mm bis 35mm

    Die Brennweite ist bei diesem Objektiv mit 35, 28, 24, 20 und 16mm angegeben. Durch das Drehen an dem Objektiv kann die Brennweite eingestellt werden.

    Durch das Verstellen der Brennweite kann man den Blickwinkel an der Kamera einstellen. Bei der Einstellung von 20mm Brennweite liegt der Blickwinkel bei 94°. Bei 94° kann man viel von der Umgebung sehen. Bei der Brennweite von 300mm wird der Blickwinkel auf 8° reduziert d.h. man sieht viel weniger von der Umgebung. Jedoch hat die Verkleinerung des Blickwinkels z.B. 300mm und 8° den Vorteil, dass Objekte in der Ferne größer anzeigen werden. Solche Objektive werden verwendet, um z.B. Tiere in der Ferne zu fotografieren. Bei 20mm und 94° sieht man Objekte in der Ferne in klein. Dafür kann man wegen dem vergrößerten Blickwinkel viele Objekte am Horizont sehen.

    Objektive womit man Objekte (Kaninchen) in der Ferne vergrößert sehen kann, bezeichnet man als Teleobjektiv oder Zoomobjektiv. Objektive die mehr von der Umgebung anzeigen und nicht an Objekte in der Ferne heran zoomen können, bezeichnet man als Weitwinkel-Objektive.

    Die Brennweite 50mm mit 46° entspricht die Sichtweise eines Menschen. Das Objektiv welches mit der Kamera geliefert wird (Kit-Objektiv) unterstützt in den meisten Fällen die Brennweite von 50mm.

    Zusammengefasst:

    Große Brennweite

    • Kleiner Blickwinkel. Der Fotograf sieht weniger von der Umgebung
    • Der Fotograf sieht das Objekt größer als mit der kleinen Brennweite

    Kleine Brennweite

    • Großer Blickwinkel. Der Fotograf sieht viel von der Umgebung
    • Der Fotograf sieht das Objekt kleiner als mit der großen Brennweite

    Blende

    Zusätzlich zu der Brennweite kann man die Blende einstellen. Die Blende steuern die Lichtmenge, die auf den Bildsensor der Kamera trifft. Zusätzlich beeinflusst sie die Tiefenschärfe.

    Wenn ich mit der Kamera auf der linken Seite den zweiten Kaninchen fokussiere, so wird ein Teilbereich des Bildes unscharf und ein anderer Teilbereich des Bildes scharf angezeigt.

    In diesem Bespiel wird nur die Katze scharf dargestellt. Die Motive vor- und hinter der Katze sind unscharf. Den scharf dargestellten Bereich bzw. Tiefe bezeichnet man als Schärfentiefe.

    Man kann die Blende auch so einstellen, dass der gesamte Bereich scharf angezeigt wird.

    Die Steuerung der Lichtmenge, die auf den Bildsensor der Kamera trifft und die Schärfentiefe wird durch das Öffnen und das Schließen der Blende vorgenommen.

    „f“ wird als Kürzel für die Blende verwendet.
    Etwas irreführend ist die Blendenbezeichnung. Eine geschlossene Blenden hat einen größeren Wert z.B. f/22 als eine offene Blende z.B. f/2,8.

    Beispiel für eine geschlossene Blende z.B. Blende f/22:

    • Wenn die Blende geschlossen wird, dann nimmt die Schärfentiefe zu d.h. ein größerer Bereich wird scharf angezeigt
    • Wenn die Blende geschlossen wird, kann weniger Licht an das Bildsensor der Kamera gelangen
    • Da wenig Licht vorhanden ist, wird das Bild etwas dunkler als bei der offenen Blende
    • Da wenig Licht vorhanden ist, muss der Bildsensor der Kamera länger belichtet werden d.h. das Risiko für Unschärfe durch Verwackelung ist größer
    • Wenn die Blende geschlossen wird, spricht man von „abblenden“

    Beispiel für eine geöffnete bzw. offene Blende z.B. Blende f/2,8:

    • Wenn die Blende geöffnet wird, dann nimmt die Schärfentiefe ab d.h. nur ein kleiner Bereich des Bildes wird scharf angezeigt
    • Wenn die Blende geöffnet wird, kann mehr Licht an den Bildsensor der Kamera gelangen
    • Da mehr Licht vorhanden ist, wird das Bild etwas heller als bei der geschlossenen Blende
    • Da mehr Licht vorhanden ist, muss der Bildsensor der Kamera kürzer belichtet werden d.h. das Risiko für Unschärfe durch Verwackelung ist kleiner

    Die Entfernung zwischen Objektiv und dem Objekt beeinflusst ebenfalls die Schärfentiefe. In diesem Beispiel wurden beide male die Blende f/2,8 verwendet. Jedoch entsteht bei einer kurzen Distanz zwischen Kamera und Objekt (Kaninchen) weniger Schärfentiefe:

    Bei meinem Kit-Objektiv stehen mir folgende Blenden-Werte zur Verfügung:

    • f/3,5
    • f/4
    • f/4,5
    • f/5
    • f/5,6
    • f/6,3
    • f/7,1
    • f/8
    • f/9
    • f/10
    • f/11
    • f/13
    • f/14
    • f/16
    • f/18
    • f/20
    • f/22

    Im Mittleren Bereich der Blenden-Werte ist die Bildschärfe am höchsten d.h. wenn man mit diesem Objektiv mit Blende 8 oder 9 Fotografiert, wird das Bild schärfer als mit der Blende 4,5 oder 18. Nicht vergessen; die Schärfentiefe ist bei f/18 großer als bei f/4,5.
    Zusätzlich sollte man nicht an den Blenden-Grenzen fotografieren d.h. in Bezug auf die obigen Angaben, sollte man die Blende f/3,5; f/4; f/20 und f/22 nach Möglichkeit meiden, da an den Grenzen die Bild-Unschärfe zunimmt. Wer sich für das Thema interessiert sollte nach dem Begriff „Beugung“ in Zusammenhang mit der Blende suchen.

    Hier noch einmal der Einfluss der Brennweite auf die Schärfentiefe:


    Lichtstarke Objektive

    Auf einem Objektiv ist eine Nummer mit der Bezeichnung 1:3.5-4.5 oder 1:2,8 oder 1:4 etc. zu sehen. Dies Nummern kennen wir von der Blende. In diesem Fall sagt uns diese Nummer, das dieses Nikon Kit-Objektiv bei der Brennweite von 24mm als kleinste Blende die Blende f/3,5 zulässt. Weiter lässt sich die Blende nicht öffnen. Wenn die Brennweite auf 85mm eingestellt wird, kann dieses Objektiv keine f/3,5er Blende mehr unterstützen. Bei der Brennweite von 85mm kann als kleinster Blende f/4,5 eingestellt werden. Oder anders gesagt; wenn man an das Objekt heran zoomt (Brennweite 85mm), schließt sich die Blende und der Bildsensor bekommt weniger Licht, weshalb das Bild dunkler wird und ich länger belichten muss.

    Mein Kit-Objektiv mit der Brennweite 24-85mm

    Es gibt jedoch Objektive, die bei der gesamten Brennweite d.h. von 24mm bis 85mm die gleiche Blende bzw. Blendenzahl z.B. 2,8 unterstützten. Sie bieten dem Bildsensor daher über die gesamte Brennweite (24mm – 85mm) die gleiche Lichtstärke. Sind meistens jedoch teuer d.h. ein Objektiv kann mehrere tausend Euro kosten. Man spricht hierbei von lichtstarken Objektiven.

    Das folgende Objektiv unterstützt die Brennweiten 24-70mm und hat durchgehen die Lichtstärke von f/2,8 bzw. unterstützt durchgehend die Blende f/2,8 und kostet ca. 1900€. Bei Zoomen verliert dieses Objektiv nicht die Lichtstärke.

    Quelle: Amazon

    Ich verwende für meine Landschaftausaufnahmen, welche ich z.B. ganz oben im Beitrag gezeigt habe, die mittlere Brennweite f/8 d.h. ich zoome nicht zu stark an das Objekt heran, da ich viel von der Umgebung aufnehmen möchte (Landschaftsaufnahme). Da ich nicht an den Brennweiten-Grenzen fotografiere (Thema Verzerrung durch Beugung), zoome ich nur ein wenig ran.

    Ich würde gerne bei der Brennweite von z.B. 30mm mit der Blende f/3,5 oder noch besser f/2,8 fotografieren aber das gibt mein Objektiv leider nicht her. Um die Tiefenschärfe mache ich mir wenig Gedanken, da ich weit von meinem Motiv entfernt bin und dadurch sehr viel an Schärfentiefe gewinne. Hier spielt zusätzlich das Thema „Hyperfokale Distanz“ eine Rolle, worauf ich später eingehen werde.

    Es gibt aber auch Objektive mit einer festen Brennweite z.B. 50mm (ohne Zoom) mit einer festen Lichtstärke bzw. Blende/Lichtstärke von f/1,4. So eine große Blende (kleine Blendenzahl) hat wenig Schärfentiefe d.h. nur ein sehr kleiner Bereich wird scharf angezeigt und der Rest unscharf und wird daher gerne für die Portraitfotografie verwendet. In dem Beispiel unten wird nur das Gesicht der Dame scharf angezeigt. Bereits die Schultern werden unscharf angezeigt. Hier wurde eine große Blende z.B. f/1,4 oder f2,8 verwendet. Der Fotograf ist vermutlich auch sehr nach an das Motiv herantreten, um die Schärfentiefe weiter zu reduziere. Eventuell wurde zusätzlich mit einem Bildbearbeitungsprogramm nachgeholfen.

    smiling woman wearing turban

    Belichtungszeit

    Wie zuvor erwähnt, kann man durch die Steuerung der Blende die Lichtmenge steuern. Kleine Öffnung wenig Licht und große Öffnung mehr Licht.

    Die Blendenöffnung kann man durch das Drücken des Auslösers öffnen und schließen. Wenn der Auslöser betätigt wird, wird die Blende wie zuvor eingestellt geöffnet z.B. f/8, Licht dringt an das Bildsensor und die Belichtung wird nach einer gewissen Zeit durch das Schließen der Blende wieder gestoppt. Die Zeit, in der der Bildsensor belichtet wird, bezeichnet man als Belichtungszeit. Den Bildsensor der Kamera kann man in Bruchteil einer Sekunden z.B. ein viertausenstel einer Sekunde (1/4000) oder für mehrere Sekunden bis Minuten z.B. zehn Sekunden (10″) belichten.

    Je länger das Licht auf den Bildsensor trifft z.B. 4 Sekunden, desto heller wird das Bild. Je kürzer der Bildsensor belichtet wird d.h. je schneller die Blende geschlossen wird z.B. nach 1/4000tel einer Sekunde, desto dunkler wird das Bild. Das Licht ist ja schließlich nur in 1/4000tel einer Sekunde auf den Bildsensor getroffen.

    Ist die Blende geschlossen, bekommt der Bildsensor wenig Licht. In diesem Fall muss die Belichtungszeit erhöht werden. D.h. je kleiner die Blende und damit je größer die Blendenzahl, desto Länger muss die Belichtungszeit eingestellt werden.

    Bei diesem Bild wurde der Bildsensor mehrere Sekunden z.B. 10 Sekunden belichtet.

    https://www.flickr.com/photos/aaron_kreis/18935979254

    Jede kleinste Bewegung innerhalb der 10 Sekunden sorgt dafür, dass das Bild am Ende der Belichtung unscharf wird. Da ich die Kamera aus der Hand nicht 10 Sekunden lang absolut still halten kann, muss ich für alle Langzeitbelichtungsaufnahmen ein Stativ verwenden.

    Da ich im Mittleren Blendenbereich (meist Blende f/8) fotografiere, ist die Blendenöffnung bei mir bei allen Lichtverhältnissen gleich groß. Dadurch muss ich je nach Lichtverhältnis meine Bilder relativ lange belichten. Da ich meine Bilder lange belichte und die Kamera in der Zeit absolut still stehen muss, ist mein Stativ sehr stabil bzw. hochwertig. Zusätzlich beschwere ich meinen Stativ mit Hilfe des Stativ-Hakens. Bei Wind stelle ich mich vor dem Stativ und gebe dem Stativ Windschutz.

    Langzeitbelichtung funktioniert gut bei Stillleben. Bei beweglichen Objekten wie bei einem Kreisel entsteht Unschärfe.

    Kurzzeitbelichtung
    Bei diesem Bild wurde der Bildsensor nur für Bruchteil einer Sekunde geöffnet und wieder geschlossen.

    Langzeitbelichtung
    Bei diesem Bild wurde der Bildsensor für 1 Sekunde geöffnet und wieder geschlossen d.h. die Bewegung wurde eine Sekunde lang aufgezeichnet.

    • Je länger die Belichtungszeit, desto größer ist die Verwacklungsgefahr
    • Je kürzer die Belichtungszeit, desto geringer ist die Verwacklungsgefahr
    • Je kleiner die Blende, desto weniger Licht trifft auf den Bildsensor und desto länger die Belichtungszeit und damit vergrößert sich die Verwacklungsgefahr

    Die Unschärfe kann man aber auch zu seinem Vorteil nutzen:

    https://www.flickr.com/photos/aaron_kreis/13640472495/
    https://www.flickr.com/photos/aaron_kreis/13149341153/

    ISO

    Früher wurden zum Fotografieren solche Filme verwendet:

    Auf diesen Filmen stand eine Nummer z.B. 100 oder 400 oder 1000 etc. Diese Nummer machte eine Aussage über die Lichtempfindlichkeit des Filmes. Je kleiner die Nummer, desto mehr Licht war notwendig, um den Film zu belichten. Bei der Nummer 1000 hat der Film stärker auf Licht reagiert, weshalb man mit dem 1000er Film besser in der Dunkelheit fotografieren konnte als mit einem ISO 100 Film. Der Nachteil bestand bei einem 1000er Film darin, dass durch die Verstärkung des Lichtes, die Aufnahme qualitativ schlechter wurde. Auf der Aufnahme war eine Körnung (Bildrauschen) zu sehen:

    • Je kleiner die ISO Zahl, desto dunkler das Bild und desto länger ist die Belichtungszeit
    • Je größer die ISO Zahl, desto heller das Bild und desto kürzer ist die Belichtungszeit
    • Je größer die ISO Zahl, desto mehr Körnung im Bild (Bildrauschen)
    • Je länger die Belichtungszeit, desto größer ist die Verwacklungsgefahr
    • Je kürzer die Belichtungszeit, desto geringer ist die Verwacklungsgefahr
    • Somit beeinflusst die ISO Zahl die Belichtungszeit

    Bei dunklen Bildern ist die Bildinformation noch vorhanden. Daher kann man solche Bilder im Nachhinein mit einem Bildbearbeitungsprogramm heller machen. Ist das Bild zu hell d.h. überbelichtet, so fehlen dem Bild die Bildinformationen. Fehlende Bildinformationen lassen sich nicht rekonstruieren. Solche Bilder kann man kaum bzw. nicht mehr retten. Daher sollte man (wenn man zwei nicht Ideale Fotos geschossen hat), sich eher für das dunkle als das helle Motiv entscheiden.

    Ich fotografiere (manuell) meistens mit ISO 100. Bei meiner Kamera habe ich entweder den ISO 100 eingestellt oder ich verwende ISO Automatik im Bereich 100 bis 1600. Höher als ISO 1600 gehe nicht, da ich das Bildrauschen bei meiner Kamera sehen kann. Bei ISO 100 muss ich meine Bilder meist länger belichten, weshalb ich auch viel mit dem Stativ arbeite. Beim Sonnenuntergang wird das Licht immer weniger und Belichtungszeit von Minute zu Minute länger.

    Ich baue daher meine Kamera vorher auf, stelle die Brennweite ein, stellen den ISO-Wert auf 100 und die Blende auf f/8, setze mein Fokus (auf Hyperfokale Distanz s. weiter unten) und spiele später nur mit der Belichtungszeit d.h. ich verändere „nur“ die Belichtungszeit und brauche mich nicht mehr um die anderen Parameter zu kümmern.

    Hyperfokale Distanz

    Die Hyperfokale Distanz spiel in der Landschaftsfotografie eine große Rolle. In der Landschaftsfotografie möchten wir im Grunde eine unendliche Bildschärfe d.h. wir möchten eine unendlich große Schärfentiefe. In diesem Fall geht man nicht einfach hin und setzt den Fokus irgendwo auf den hintersten Bereich den man durch den Sucher sehen kann. Stattdessen muss man eine bestimmte Entfernung (Hyperfokale Distanz) z.B. 12 Meter fokussieren, um ab der fokussierten 12 Meter alle dahinterliegenden Objekte und das auch Teilbereiche vor dem fokussiertem Objekt gestochen scharf zu fotografieren.

    Dieses Bild habe ich zuvor verwendet, um die Blende zu erklären. Hier wurde Kaninchen 2 Fokussiert. Ab einem bestimmten Bereich d.h. dann wenn die Schärfentiefe endet, werden alle Objekte unscharf angezeigt.

    Um jedoch den zweiten Kaninchen und alle Kaninchen dahinter d.h. bis in die Unendlichkeit scharf abzubilden, muss der Fokuspunkt auf eine zuvor berechnete Entfernung (Hyperfokale Distanz) festgelegt werden:

    Um die Hyperfokale Distanz zu bestimmen, kann man eine mobile App oder eine Berechnungstabelle verwenden. Für die Berechnung der hyperfokale Distanz muss man seine Kamera, die Blende, die Brennweite und die ungefähre Entfernung zum ersten Objekt, welches scharf angezeigt werden soll kennen. Ich habe innerhalb der App meine Kamera ausgewählt und die Brennweite auf 35mm eingestellt. Als Blende habe ich f/8 ausgewählt und zusätzlich angegeben, dass ich ab 10 Meter Entfernung alle Objekte scharf abbilden möchte.

    Ich habe die Berechnung mit Excel vorgenommen: Excel Link

    Beide Apps teilt mir mit, dass der Hyperfokale Distanz bzw. der neue Fokuspunkt bei 5,354 Metern liegt d.h. ich muss ein Punkt in ca. 5,5 Metern Entfernung fokussieren:

    Der Hyperfokale Distanz sorgt zusätzlich dafür, dass Objekte vor dem Fokuspunkt d.h. in diesem Beispiel ab 3,48m ebenfalls scharf angezeigt werden. Somit wird auch das zweite Kaninchen scharf abgebildet.

    Kamerafilter

    Wer ein Sonnenuntergang fotografieren möchte, muss gegen die Sonne fotografieren:

    https://www.flickr.com/photos/aaron_kreis/16436060884

    Ohne entsprechende Maßnahmen wird das Bild nicht so wie in diesem Beispiel aussehen sondern überbelichtet oder die Farben am Horizont kommen nicht richtig zur Geltung. Daher muss man die Sonnenstrahlung mit einem oder mehrere Filter abschwächen.

    Ich verwende folgende Filter:

    Diese lassen sich mit der entsprechenden Vorrichtung am Objektiv befestigen:

    Hier sieht man ein Beispiel, wie jemand ohne ein Filter den Sonnenuntergant fotografiert hat:

    Durch die grelle Sonne ist das Bild überbelichtet. Der gesamte Bereich in der Mitte ist weiß. Die Bildinformationen sind nicht mehr vorhanden. Auch mit einem Bildbearbeitungsprogramm kann man dieses Bild nicht mehr retten. Der Fotograf hätte mit einem Filtersystem die Sonne vorher abschwächen können:

    Eventuell hätte der Fotograf auch mehrere Filter verwenden müssen z.B. ein Filter, um den gesamten Bereich bzw. das gesamte Bild abzudunkeln und einen zusätzlichen Filter, um den Horizont abzudunkeln.

    Durch die Abdunkelung erhält der Bildsensor weniger Licht, weshalb die Belichtungszeit erhöht werden muss. Die Filter haben zusätzlich den Vorteil, dass ich durch die lange Belichtungszeit mehr von den schönen Horizont-Farben einfangen kann. Da ich teilweise mehrere Minuten den Bildsensor belichte und ein Sonnenuntergang die Farben recht schnell verändern kann, können auf dem Bild entsprechende Farbverläufe entstehen:

    https://www.flickr.com/photos/aaron_kreis/42805714985/

    Um die Fotos noch schärfer zu bekommen, habe ich an der Kamera noch weitere Einstellungen vorgenommen:

    • Spiegelvorauslösung aktivieren
    • Aufnahmebetriebsart auf Mup (Mirror up) stellen um den Spiegel vorher hochzuklappen
      • In dieser Einstellung reagiert der Auslöser auf die zuvor eingestellte Belichtungszeit
    • Die Belichtungszeit lässt sich bei meiner Kamera auf maximal 30 Sekunden einstellen. Falls ich den Bildsensor länger belichten möchte z.B. 5 Minuten, muss ich den Auslöser manuell betätigen. Hierfür muss ich die Belichtungszeit auf „b u l b“ stellen
    • Rauschunterdrückung bei Langzeitbelichtung deaktivieren. Ich möchte die Unterdrückung im Nachhinein selber steuern.
    • Integriertes AF-Hilfslicht deaktivieren
    • In RAW Format aufnehmen
    • Kleines Bildformat bzw. Bildgröße wählen
      • Ich möchte keine Plakate drucken und benötige daher keine extrem hohe Auflösung
      • Meine Bilder haben online die Breite von max. 1024 Pixel. Warum soll ich also 16000px an der Kamera einstellen und das Bild nachher verkleinern. Durch die Verkleinerung (Verzerrung) wird das Bild qualitativ schlechter
      • Wenn ich weniger Pixel einstelle, muss ich nicht die unnötigen Pixel mit belichten. Die Blende bietet eine gewisse Lichtmenge und dieses Licht brauche ich für die benötigten Pixel
    • Autofokus an der Kamera und am Objektiv deaktivieren und manuell die Schärfe einstellen
    • Bildstabilisator am Objektiv deaktivieren. Bei der Langzeitbelichtung kann der Bildstabilisator zur Unschärfe führen.

    Meine Nikon D610 Kameraeinstellung sieht wie folgt aus:

    • AUFNAHME -> ISO-Empfindlichkeits-Einst. -> Funktion der Karte im Fach 2 -> Sicherungskopie
    • AUFNAHME -> ISO-Empfindlichkeits-Einst. -> Bildqualität -> NEF (RAW) + JPEG Fine
    • AUFNAHME -> ISO-Empfindlichkeits-Einst. -> Bildgröße -> S
    • AUFNAHME -> ISO-Empfindlichkeits-Einst. -> JPEG-Komprimierung -> Optimale Bildqualität
    • AUFNAHME -> ISO-Empfindlichkeits-Einst. -> NEF-(RAW-)Einstellungen -> Farbtiefe für NEF (RAW) -> 14-bit
    • AUFNAHME -> ISO-Empfindlichkeits-Einst. -> Farbraum -> sRGB
    • AUFNAHME -> ISO-Empfindlichkeits-Einst. -> Rauschunterdr. bei Langzeitbelichtung -> OFF
    • AUFNAHME -> ISO-Empfindlichkeits-Einst. -> Rauschunterdrück. bei ISO+ -> Normal
    • AUFNAHME -> ISO-Empfindlichkeits-Einst. -> ISO-Empfindlichkeits-Einst -> ISO-Automatik -> OFF
    • AUFNAHME -> ISO-Empfindlichkeits-Einst. -> Fernauslösung -> Ferngest. Spiegelvorauslösung
    • INDIVIDUALFUNKTION -> a Autofokus -> a2 Priorität bei AF-S (Einzel-AF) -> Auslösepriorität -> OK
    • INDIVIDUALFUNKTION -> a Autofokus -> a4 Messfeld-LED -> ON
    • INDIVIDUALFUNKTION -> a Autofokus -> a5 Scrollen bei Messfeldauswahl -> Umlaufend
    • INDIVIDUALFUNKTION -> a Autofokus -> a7 Integriertes AF-Hilfslicht -> OFF
    • INDIVIDUALFUNKTION -> c Timer/Bel.-speicher -> c3 Selbstauslöser -> Selbstauslöser-Vorlaufzeit -> 2s
    • INDIVIDUALFUNKTION -> c Timer/Bel.-speicher -> c4 Ausschaltzeit des Monitors -> 20s/1m/10s/10s/5m
    • INDIVIDUALFUNKTION -> d Aufnahme & Anzeige -> d2 (Gitterlinien) -> ON
    • INDIVIDUALFUNKTION -> d Aufnahme & Anzeige -> d3 (ISO-Anzeige und -Eistellungen) -> ISO-Empfindlichkeitsanzeige -> ON
    • INDIVIDUALFUNKTION -> d Aufnahme & Anzeige -> d10 (Spiegelvorauslösung) -> 1s
    • INDIVIDUALFUNKTION -> e Belichtungsreihe & Blitz -> e7 BKT-Reihenfolge -> unter / Messwert / überbelichten
    • INDIVIDUALFUNKTION -> f Bedienelemente -> f1 OK-Taste (Aufnahmemodus) -> AF-Messfeld hervorheben -> OK
    • INDIVIDUALFUNKTION -> f Bedienelemente -> f2 Funktionstaste -> BENUTZERDEFINIERTES MENÜ
    • INDIVIDUALFUNKTION -> f Bedienelemente -> f4 AE-L/AF-L Taste -> Belichtung speichern ein/aus -> OK
    • INDIVIDUALFUNKTION -> f Bedienelemente -> f7 Auslösesperre -> LOCK -> OK